Porträt der Prinzessin Marie von Öttingen-Spielberg (1703–1737), vermählte Prinzessin von Hohenzollern-Sigmaringen
Unbekannter Meister

Dieses Gemälde ist zwar nicht signiert (es wurde in einem Inventar von 1656 fälschlicherweise Van Dyck zugeschrieben), jedoch mit 1616 datiert und gibt das Alter des Dargestellten mit 27 Jahren an. Die Identität des Mannes konnte durch die Identifizierung des Wappens in der linken oberen Ecke enthüllt werden: Jan, der Nachkomme einer alten Antwerpener Familie, der ebendort 1589 geboren wurde, war der Sohn von Gilles Vermoelen und seiner Frau Maria Reyniers. Aufgewachsen zu einer Zeit, als sich sein Heimatland unter spanischer Herrschaft befand, trat er der Marine bei und wurde in der Folge Generalkommissar und Admiral der spanischen Flotte in den südlichen Niederlanden. Den Großteil seiner Karriere verbrachte er jedoch in Spanien, wo er Ludovica Canze aus Sevilla heiratete, ehe er 1656 in einer Seeschlacht starb.
Rubens ist heute in erster Linie für die barocke Üppigkeit seiner religiösen, mythologischen und historischen Arbeiten bekannt. Seine Porträts bringen hingegen häufig eine andere Seite seiner Natur zum Vorschein, vor allem die Wärme seiner Persönlichkeit. Im vorliegenden Fall scheint die unbeugsame Entschlossenheit des zukünftigen Admirals bereits spürbar, die allgemein vermittelte Stimmung ist jedoch intim und zurückhaltend. Vermoelen ist schlicht gekleidet mit weißen Akzenten der Krause und seiner Manschetten dargestellt. Das einzige dekorative Element ist im prächtigen Goldmuster zu finden, das in die lederne Lehne des Stuhls hinter dem Abgebildeten geprägt ist. Davon abgesehen wird unsere Aufmerksamkeit ganz auf den wachen und taxierenden Blick des Abgebildeten gelenkt.
- Material/Technik
- Öl auf Leinwand, undoubliert
- Masse
- 88 × 66 cm
- Erwerb
- alter Familienbesitz
- Künstler/Beteiligte
- Unbekannter Meister