
Eduard Ströhling (vor 1766 – um 1828/29), Porträt des Fürsten Alois I. von Liechtenstein (1759–1805), vor 1794
Knížata z Lichtenštejna. Páni země opavské a krnovské (Die Fürsten von Liechtenstein. Landesherren von Troppau und Jägerndorf)
Opava, Slezské zemské muzeum (Troppau, Schlesisches Museum)
Die Belehnungen mit den schlesischen Herzogtümern Troppau (Opava) und Jägerndorf (Krnov) zu Beginn des 17. Jahrhunderts markierten einen Höhepunkt im Prozess des politischen, sozialen und wirtschaftlichen Aufstiegs des Fürstenhauses Liechtenstein. Anlässlich des 410. Jubiläums des Erwerbs des Herzogtums Troppau und des 400. Jahrestages des Erwerbs des Herzogtums Jägerndorf durch Karl I. von Liechtenstein befasst sich die Ausstellung mit der historischen Bedeutung der Familie und ihrem Einfluss auf die Entwicklung der Region in der frühen Neuzeit.

Als Landesfürsten und als Grundherren in ihren Kammergütern spielten die Fürsten von Liechtenstein eine entscheidende Rolle in der politischen Verwaltung und in der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer schlesischen Besitzungen. Besonders aktiv waren sie in der Forstwirtschaft und im Hüttenwesen. Diese Aktivitäten schufen einen Teil der wirtschaftlichen Voraussetzungen, um ihr grosszügiges Mäzenatentum und ihre umfangreichen Bauvorhaben zu finanzieren, die vor allem in ihren Besitzungen entlang der mährisch-österreichischen Grenze und in Wien durchgeführt wurden.
Die Ausstellung stellt weiters die beiden Zentren der fürstlichen Verwaltung in der Region, nämlich die Schlösser Troppau und Jägerndorf in den Fokus der Betrachtung sowie auch den ständischen Adel beider Herzogtümer, der an der politischen Verwaltung massgeblich beteiligt war. Darüber hinaus beleuchtet die Ausstellung die Rekatholisierung, die allmähliche Stabilisierung der konfessionellen Verhältnisse in den schlesischen Fürstentümern nach dem Ende des Dreissigjährigen Krieges sowie die Entwicklung der barocken Frömmigkeitskultur, wobei hier die Gründung eines Jesuitenkollegs in Troppau und die aktive Förderung des Franziskanerordens in Jägerndorf wichtige Markierungspunkte waren. Die Ausstellung befasst sich ausserdem mit der Rolle der Fürsten von Liechtenstein in jüngerer Zeit, insbesondere mit der Unterstützung von ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entstehenden gesellschaftlichen und kulturellen Vereinen und anderen Tätigkeiten, wie auch mit ihrer Beteiligung an der Erhaltung von Baudenkmälern und ihrer Förderung von Museen. Sie zeigt eine Auswahl bedeutender Kunstwerke, die vom 17. bis zum 20. Jahrhundert im Auftrag der Fürsten von Liechtenstein entstanden sind. Darunter befinden sich auch viele Skulpturen. Nicht zuletzt betont auch die historisierende Architektur des Ausstellungsgebäudes des Schlesischen Landesmuseums, das von 1893 bis 1895 unter tatkräftiger Förderung von Fürst Johann II. von Liechtenstein (1840–1929) auf dem Gelände des ehemaligen, in den Jahren 1891/92 abgerissenen Troppauer Schlosses errichtet wurde, die Patronage des Fürstenhauses und seine herausragende Bedeutung für die regionale Kulturentwicklung.











© Slezské zemské muzeum
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