Die Arbeit der Restaurator:innen erfordert nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch ein umfangreiches Wissen sowie ein damit zusammenhängendes Fachvokabular. Auf dieser Seite finden Sie Erklärungen zu den in den Restaurierungsbeiträgen verwendeten Begriffen, Verfahren und Methoden.
- Aufsättigen (der Firnisoberflächen)
- Gealterte und dadurch undurchsichtig gewordene Firnisschichten wurden durch Überstreichen mit Firnis regeneriert.
- Delamination
- Als Delamination wird das Ablösen von zwei Schichten aufgrund von Haftungsverlust bezeichnet.
- Doublierung
- Ganzflächiges Hinterkleben eines gealterten Leinwandbildes mit einem oder mehreren Stützgeweben (z. B. Leinwand).
- Einzelfadenverklebung
- Die Einzelfadenverklebung ist eine Restaurierungsmethode zum Schliessen eines Risses oder einer Fehlstelle in einem textilen Gewebe. Dabei werden durchtrennte Fäden mit dem jeweils zugehörigen Faden der anderen Seite wieder verbunden. Fehlende Fadenabschnitte werden durch Ansetzen neuer Fäden ergänzt und entsprechend dem ursprünglichen Fadenverlauf verwoben.
- Firnis
- Transparenter Überzug, der über der obersten Malschicht liegt. Die Firnisschicht gibt der Malerei Glanz und Tiefe sowie einen gewissen Schutz vor äusseren Einflüssen. Neben Ölfirnissen und Eiklarfirnissen bestehen Firnisse aus einem Harzanteil (Mastix oder Dammar) und einem flüchtigen Lösungsmittel (z. B. Terpentinöl). Seit dem 20. Jahrhundert finden auch Kunstharzfirnisse Verwendung.
- Gewebeintarsie
- Ein Gewebestück zum Schliessen einer Fehlstelle in einem textilen Bildträger, das dem Original möglichst ähnlich ist und passgenau eingesetzt wird.
- Kittung
- Füllung von Fehlstellen in Grundierung und/oder Malschicht mit Kittmasse (z. B. Kreide/Leim-Gemisch).
- Malschichtstauchung
- Durch Schrumpfen des textilen Bildträgers entstandene Malschichtabhebungen. Die Malschichtschollen wölben sich dabei auf.
- Retusche
- Strukturelle und farbliche Integrierung von Fehlstellen.
UNTERSUCHUNGSMETHODEN UND ANALYSEVERFAHREN
- Blei-Isotopen-Analyse
- Analyseverfahren zur Provenienzbestimmung von Blei aus entnommenen Malschichtproben. Die Untersuchungsergebnisse liefern Rückschlüsse über die Quelle des für die Herstellung von Bleiweiss verwendeten Bleis.
- Gaschromatographie / Massenspektrometrie (GC/MS)
- Die Analyse mittels GC/MS ermöglicht die Identifikation von Bindemittelbestandteilen aus einer entnommenen Malschichtprobe. Neben der Detektion von trocknenden Ölen, Wachsen und proteinhaltigen Leimen können auch Naturharze unterschieden werden.
- Infrarotreflektografie (IRR)
- Untersuchungsmethode, bei der mit Hilfe von Infrarotstrahlung unter der Malschicht liegende kohlenstoffhältige Unterzeichnungen sichtbar gemacht werden können.
- Streiflichtaufnahme
- Fotografische Dokumentation mit Beleuchtung in sehr flachem Winkel zur Gemäldeoberfläche. Mithilfe dieser Beleuchtungstechnik wird das Oberflächenrelief deutlicher, und Malschichtabhebungen werden besser sichtbar.
- Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA)
- Die RFA ist eine zerstörungsfreie Untersuchungsmethode zur Pigmentbestimmung. Mithilfe von Röntgenstrahlung kann die elementare Zusammensetzung der Malschicht innerhalb eines Messpunktes von ca. 1 qmm analysiert werden.
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