
Giuseppe Arcimboldos Terra (Die Erde)
Leihgabe in der Ausstellung „Hyperreal. The Art of Trompe l’Oeil“
Arcimboldo in Madrid
Seit 16. März 2022 ist Giuseppe Arcimboldos „Terra“ aus den Fürstlichen Sammlungen in Madrid ausgestellt und kann dort im Zuge der Ausstellung „Hyperreal. The Art of Trompe l’Oeil“ im Museo Nacional Thyssen-Bornemisza besucht werden.
Das Gemälde trickst mit den aneinander gefügten, teilweise verschlungenen Tierkörpern das Auge aus – ihre Umrisse bilden ein auf die Seite gedrehtes menschliches Profil. Erkennen Sie alle abgebildeten Lebewesen, die im Übrigen auf detailreiche Studien, festgehalten in Zeichenbüchern und Skizzen, zurückgehen? Als Teil einer Serie von Gemälden, die Allegorien der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde (ital. terra) darstellten, verfügt dieses manieristische Werk ausserdem über eine weitere inhaltliche Komponente.
Dem Auge einen Streich zu spielen, war seit der Antike ein beliebtes humorvolles und gleichzeitig intellektuell reizvolles Anliegen in der Kunst. Charakteristisch für das Trompe-l’Œil ist es, mit malerischen Mitteln der Realität täuschend nahe zu kommen, sie so zu imitieren, dass es schwierig ist, Reales von Gemaltem zu unterscheiden. Die Ausstellung in Madrid spannt einen Bogen dieser optischen Tricksereien vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Anhand ihrer thematischen Gruppierung können die Werke in neuen Zusammenhängen gesehen werden. So befindet sich die „Terra“ (entstanden um 1570) in freundlicher Nachbarschaft mit Salvador Dalís „Maximale Geschwindigkeit der Madonna von Raffael“ aus dem Jahr 1954. Wo das eine durch das Zusammenfügen von Tierformen ein Gesicht schafft, dekonstruiert das andere dieses und lässt es in geometrische Formen zerfallen. Überzeugen Sie sich am besten selbst: Wo hört hier eigentlich die Realität auf und wo beginnt die Fiktion?
Die Ausstellung „Hyperreal. The Art of Trompe l’Oeil“ läuft von 16. März bis 22. Mai 2022.
Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage des Museo Nacional Thyssen-Bornemisza.
