
Bernardo Bellotto (1722–1780), Das Gartenpalais Liechtenstein in Wien vom Belvedere, 1759/60
Liechtenstein-Bellottos in Dresden
Zu Gast in der monografischen Ausstellung der Gemäldegalerie Alte Meister
Noch bis zum 28.8.2022 bietet sich in Dresden die Gelegenheit, zwei der bekanntesten Werke der Fürstlichen Sammlungen zu besuchen. „Das Gartenpalais Liechtenstein in Wien vom Belvedere“ und „Das Gartenpalais Liechtenstein in Wien von Osten“ befinden sich derzeit anlässlich der Ausstellung „Zauber des Realen. Bernardo Bellotto am sächsischen Hof“ als Leihgaben in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden. Dort sind sie neben zahlreichen Veduten des Künstlers aus dem Besitz der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, des Königlichen Schlosses in Warschau und weiterer Leihgeber zu sehen und bilden gemeinsam mit diesen die aktuell umfassendste Zusammenschau von Werken des Künstlers, der in diesem Jahr seinen 300. Geburtstag feiern würde.
Bernardo Bellotto hatte wie sein Onkel Giovanni Antonio Canal, gen. Canaletto, in Venedig begonnen, Veduten der Stadt zu malen. 1747 kam er nach Dresden, wo er für Kurfürst Friedrich-August II., als König von Polen August III., am sächsischen Hof tätig war, bis der Siebenjährige Krieg ihn zwang, für einige Jahre auf Wanderschaft zu gehen. 1758, während seines Aufenthalts in Wien, wurde Bellotto von Fürst Joseph Wenzel I. von Liechtenstein beauftragt, Ansichten des Gartenpalais in der Rossau zu malen. Nicht nur das Gebäude, auch der Fürst wurden darin mit barockem Sinn für theatralische Inszenierung für die Nachwelt festgehalten.