Fürst Johann Nepomuk Karl I. von Liechtenstein
1724–1748

Etienne Chevalier (1763), Porträt des Fürsten Johann Nepomuk Karl I. von Liechtenstein (1724–1748)

Nachfolger
Fürst Joseph Wenzel I. von LiechtensteinFürst Johann Nepomuk Karl I. von Liechtenstein, beim Tod seines Vaters erst acht Jahre alt, wuchs unter der Vormundschaft seines Onkels, Fürst Joseph Wenzel I., auf. Doch schon drei Jahre nach Erreichung der Volljährigkeit starb der Fürst, ohne einen Erben zu hinterlassen.
Johann Nepomuk Karl I. wurde am 8. Juli 1724 als viertes Kind von Fürst Josef Johann Adam I. (1690–1732) und Fürstin Maria Anna, geborene zu Oettingen-Spielberg (1693–1729), in Wien geboren. 1744 heiratete er Maria Josefa, geborene Gräfin von Harrach zu Rohrau und Thannhausen (1727–1788). Das Paar hatte drei Kinder, nur die jüngste Tochter Maria Antonia (1749–1813), die nach dem Tod des Vaters auf die Welt kam, erreichte jedoch das Erwachsenenalter.
Der beim Tod seines Vaters erst achtjährige Johann Nepomuk Karl wuchs unter der Vormundschaft seines Onkels, des Fürsten Joseph Wenzel I. von Liechtenstein (1696–1772), auf. 1738 begleitete er seinen Onkel auf dessen Gesandtschaftsreise nach Paris. Als Abschluss seiner Ausbildung absolvierte er danach eine Reise durch bedeutende Länder Europas. 1743 kehrte er auf die liechtensteinischen Güter zurück.
Erst 1745 trat Johann Nepomuk Karl I. die alleinige Regierung über das Fürstenhaus und die Herrschaft über das Fürstentum an. Er erwies sich jedoch als exzentrisch und war mit wenig ökonomischem Geschick begabt. Seine Gesundheit war chronisch geschwächt, sodass er eine kontinuierliche Verwaltung des riesigen Familienbesitzes kaum zu bewerkstelligen vermochte. Kurz nach seiner Ernennung zum königlich ungarischen und königlich böhmischen Kämmerer verstarb er im Alter von 24 Jahren am 22. Dezember 1748 in Wischau (Vyškov).
Majorat und Herrschaft im Fürstentum gingen nach dem Tod von Johann Nepomuk Karl I. aufgrund der Erbeinigung von 1606 an seinen Onkel Joseph Wenzel I. über.
Sein einziger Sohn, Josef Johann Nepomuk, war nur wenige Wochen nach seiner Geburt am 20. Mai 1747 verstorben. Somit erlosch mit Johann Nepomuk Karl I. die Linie des Fürsten Anton Florian I. von Liechtenstein im Mannesstamm in der dritten Generation.
Majorat und Herrschaft im Fürstentum gingen aufgrund der für die gesamte Hausgeschichte grundlegenden Bestimmungen der Erbeinigung vom 29. September 1606 an den ältesten Agnaten (männlicher Blutsverwandter der männlichen Linie) der nächsten Linie, seinen Onkel Joseph Wenzel I., über.